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Move D / Thomas Meinecke

Tomboy / Freud's Baby

2 CDs

Tomboy
(Meinecke / Moufang)
Thomas Meinecke: Stimmen
Move D (David Moufang): Computer, Elektronik
Karl Berger: Vibraphon
München, Heidelberg, 1998

Freud’s Baby
(Meinecke / Moufang)
Thomas Meinecke: Stimmen
Move D (David Moufang): Computer, Elektronik, Plattenspieler
Karl Berger: Vibraphon
Sad Rockets (Andrew Pekler): Synthesizer
München, Heidelberg, Berlin, 1999

In Tomboy stellen Thomas Meinecke und David Moufang, jenseits aller Biologismen, die Frage nach den kulturellen Bedingungen der Konstruktion sexueller Identität. Die verwendeten fragmentarischen Texte drehen sich dabei um die skandalöse gesellschaftliche Situation der Frau, um Strategien weiblicher Männlichkeit sowie männlicher Weiblichkeit, um den politischen Diskurs über das Unbehagen der Geschlechter (von Otto Weininger bis zu Judith Butler). Als Fortsetzung dieser dem dekonstruktiven Feminismus verpflichteten 1998er Studioproduktion entwarfen Meinecke und Moufang 1999 Freud’s Baby, ein konzertantes Stück Text und Musik, das auf der intermedium 1 in Berlin live aufgeführt wurde und sich mit weiteren Identität und Unheil stiftenden phallogozentrischen Projektionen des Geschlechtlichen beschäftigt. Weniger von männlichen Beschreibungen der Frau ausgehend als in Tomboy, sondern (in abermals überwiegend gefundenen Texten) des Mannes nicht minder atemberaubende Konstruktionen von Weiblichkeit an seinem eigenen Körper vorführend, sind in Freud’s Baby irritierende Bekundungen menstruierender bis gebärender, sogenannter Großer Männer zu hören (wenn etwa der Wiener Doktor Sigmund Freud des Berliner Doktoren Wilhelm Fließ’ Baby austrägt). Ein weiteres (unmittelbar in diesem Zusammenhang stehendes) Grundmotiv des Textes wird durch die fatalen Parallelen zwischen dem Antisemitismus und dem Antifeminismus (sowie deren ins Positive gewandte Neuinterpretation in jüngeren Jewish Studies) bestimmt. David Moufang alias Move D betreibt in Heidelberg seit 1992 das Techno Label Source Records. Sein dort erschienenes Album Kunststoff erregte 1995 weltweit Aufsehen. Der gleichfalls in Heidelberg geborene und in Woodstock sowie Frankfurt am Main lebende Vibraphonist Karl Berger zählt, seit er 1964 erstmals mit Don Cherry und Steve Lacy spielte, zu den renommiertesten Musikern auf seinem Instrument. Gemeinsam mit David Moufang spielt er in der internationalen Formation Conjoint. Andrew Pekler kam aus den USA nach Heidelberg und brachte unter dem Namen Sad Rockets Alben mit elektronischer Musik auf den Labels Source und Morbid Records heraus. Er ist Mitglied der Elektronik-Combo Bergheim 34 sowie der Rock’n’Roll Band Mucus 2. Thomas Meinecke, der seine Kindheit zwischen Mannheim und Heidelberg verbrachte und heute in Oberbayern lebt, veröffentlichte zuletzt mit seiner Band F.S.K. auf Sub-Up Records das Album Tel Aviv und im Suhrkamp Verlag den Roman Tomboy.

intermedium rec. 004
ISBN 978-3-939444-05-3
Wenige Restexemplare
20.– €

 

   
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