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Sparks / Alexander Hacke / Merzbow / FX Randomiz / Loopspool /
Chrislo / Kid 606 / Zentralflughafen / Peter Rehberg / Lesser

one word one sound

CD

Elektronische Musik funktioniert zunehmend wie der Stein der Weisen: mit der richtigen Ausrüstung lässt sich aus jedem Klang jeder andere generieren. Doch das Sample als Materialvorgabe wird dadurch nicht austauschbar. Selbst wenn es hinter Verfremdungen und Variationen ganz verschwindet, wirkt es als akustischer Ausgangspunkt, der einem Stück den ersten entscheidenden Impuls gibt.

Eine Wort- und eine Soundaufnahme in Sekundenlänge sind die beiden einzigen Vorgaben, mit denen der Bayerische Rundfunk / Hörspiel und Medienkunst gemeinsam mit intermedium records zu dem Projekt one word one sound einlädt. Zehn Musiker und Medienkünstler komponieren mit den vorgegebenen Samples Hörstücke. Die Wörter sind Lesungen, Hörspielen und Performances entnommen. Zu hören sind die Stimmen der Autorinnen und Autoren. Das Wort Lebensfehler beispielsweise stammt aus einer Lesung von Friederike Mayröcker, das Wort survivor aus einer Lesung von Raymond Federman. Die Sounds wurden im Hörspielstudio des Bayerischen Rundfunks aufgenommen - ein Bogen Papier, als gewohntes Medium für Schrift oder Komposition, wurde zerknüllt, gerissen, gerollt oder auf andere Weise hörbar gemacht. Soweit die Vorgaben. Die Entwicklung und Gestaltung der Hörstücke blieb den Musikern und Medienkünstlern überlassen.

Hinter der Einladung steht keine aktionistische Beliebigkeit. Sie knüpft vielmehr an verschiedene Traditionen an. Zum einen spielt das Konzept auf One-Word-Poems der literarischen Moderne an, auf serielle Texte etwa wie sie der amerikanische Lyriker Robert Lax kreierte. Robert Lax selbst ist mit dem Wort waiting vertreten. Zum anderen bezieht sich die Vorgabe auf die Tradition minimalistischer Konzepte. Eine dritte Linie kommt von den Produzenten selbst: Hier haben Einladungen mit verschiedenen akustischen Vorgaben Tradition. Zuletzt entstanden auf einer solchen Basis die soundstories / materialmeeting (intermedium rec. 005). Dieses Mal soll mit einer minimalen Vorgabe der maximale Spielraum für die Gestaltung der Hörstücke bereitet werden.

Herbert Kapfer / Julian Doepp

1 word: kakadu (Richard Huelsenbeck)
sound: papier schnippen
2 artist: Sparks (5'15)

3 word: wendekreis (Raoul Schrott)
sound: papier falten
4 artist: Alexander Hacke (5'14)

5 word: waiting (Robert Lax)
sound: papier wellen
6 artist: Merzbow (7'01)

7 word: eierschalfarbenes (Thomas Meinecke)
sound: papier rollen
8 artist: FX Randomiz (5'42)

9 word: wohnzimmer (Kathrin Röggla)
sound: papier reiben
10 artist: Loopspool (7'53)

11 word: nacht (Albert Ostermaier)
sound: papier knüllen
12 artist: Chrislo (5'36)

13 word: speak (Amiri Baraka)
sound: papier reißen
14 artist: Kid 606 (5'57)

15 word: lebensfehler (Friederike Mayröcker)
sound: papier zerren
16 artist: Zentralflughafen (7'45)

17 word: survival (Raymond Federman)
sound: papier kanten reiben
18 artist: Peter Rehberg (5'29)

19 word: laut (Valeri Scherstjanoi)
sound: papier schneiden
20 artist: Lesser (5'06)

intermedium rec. 012
ISBN 978-3-939444-13-8
Wenige Restexemplare
20.– €

 

   
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