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Hugo Ball
Tenderenda der Phantast
2 CDs
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Tenderenda der Phantast
Mit: Meret Becker, Nadeshda Brennicke, Katharina Franck, Patrick Güldenberg und Lilith Stangenberg
Realisation: Michael Farin
Redaktion: Herbert Kapfer
Ton und Technik: Boris Wilsdorf
Musik: Franz Hautzinger
Herausgegeben von: Katarina Agathos, BR Hörspiel und Medienkunst
Produktion: BR
Hörspiel und Medienkunst 2016
Gesamtlaufzeit: 128:44 Min.
Hugo
Balls ungestümes, wild überbordendes Konvolut TENDERENDA (im
Herbst 1914 begonnen, im Juli 1920 beendet) ist das »geheime
Vermächtnis« DADAs. Obwohl es den DADA-Aficionados erstmals
1967 in Buchform zugänglich gemacht wurde, waren bereits zu
Lebzeiten Balls markante Teile dieses als »work in
progress« entstandenen Textes auf diversen DADA-Soiréen
immer aufs Neue bühnenwirksam erprobt worden.
Wer sich heute an TENDERENDA wagt, dem entzündet sich ein
Feuerwerk. Die Überschriften der 15 Sequenzen – »Das
Karusselpferd Johann« etwa, »Der Untergang des
Machetanz«, »Satanopolis«, »Grand Hotel
Metaphysik«, »Bulbos Gebet und der Gebratene
Dichter«, »Der Verwesungsdirigent« – sind dabei
Programm. Jedes Genre ist erlaubt. Alles ist Parodie, alles Subversion.
Eine jede Phantasie führt in die richtige Richtung – und
weist dabei stets auf jenes erschütternde Ereignis hin, das die
damalige Welt komplett aus den Angeln gehoben hat: den Ersten
Weltkrieg.
Seither war nichts mehr wie es war. Schon gar nicht die Kunst. Wie alle
weltanschaulichen Gebäude zerfiel auch sie in lauter Einzelteile.
Mit phantasievollen Tricks versuchten Künstler allerorten, sich
den perfiden Gedankengängen der Herrschenden zu entziehen. Sie
unterliefen die an sie gesteckten Erwartungen und konterkarierten den
Wahnsinn der Welt durch Klamauk, was gedanklichen Tiefgang nicht
ausschloss.
Ihr Mittel, sich vom technokratischen Wahnsinn der Kriegstreiber zu
distanzieren, war die absolute Freisetzung der Sprache. Und auch wenn
sie dabei nicht selten um das Goldene Kalb des l‘art pour
l‘art tanzten, wurden sie vielleicht gerade deswegen – je
zynischer die Farce – zur moralischen Instanz. Denn »in dem
Maße, in dem sich das Grauen verstärkt, verstärkt sich
das Lachen. Die Gegensätze treten grell hervor. Der Tod hat
magische Gestalt angenommen. Sehr bewusst wird dagegen das Leben
verteidigt, die Helle, die Freude. Die hohen Gewalten treten
persönlich in die Schranken. Gott tanzt gegen den Tod.«
Teil 1: Der gebratene Dichter
I Der Aufstieg des Sehers
II Das Karussellpferd Johann
III Der Untergang des Machetanz
IV Die roten Himmel
V Satanopolis
VI Grand Hotel Metaphysik
VII Bulbos Gebet und der Gebratene Dichter
Teil 2: Koralle des Jenseits
VIII Hymnus 1
Hymnus 1 (gesungen)
IX Hymnus 2
Hymnus 2 (gesungen)
X Der Verwesungsdirigent
XI jolifanto bamblo ô falli bamblo …
XII Hymnus 3
Hymnus 3 (gesungen)
XIII Laurentius Tenderenda
XIV baubo sbugi ninga gloffa
XV Herr und Frau Goldkopf
intermedium
rec. 070
Erschienen im August 2018
2 CDs, Digipak
ISBN 978-3-946875-70-3
Empf. Preis 20,00 €
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